Kurzgeschichten

Sterne

Ganz weit in der Ferne, da scheint ein kleiner Stern. Alleine für sich. Er hat es sich überlegt. Alleine wollte er sein. Von all den Sternen in der Nähe hatte er nur schlechtes mitbekommen. Sie hatten keine Rücksicht für das Leben da draußen im Weltall. Es interessierte nicht, was es für die Sterne in weiter Ferne bedeutet, was sie machten. Sie wollten nur die strahlensten Sterne in der Umgebung sein. Man sollte von Weiten schon die Sterne sehen. Die Menschen da unten auf der Erde sollten mit den Fingern auf sie zeigen und begeistert sein. Sie formierten sich zu einer riesigen Gruppe, strahlten ganz helle. Der kleine Stern wollte da nicht mitmachen, aber der Oberstern wollte, dass alle seine Familie an Sternen sieht. All den Sternen in der Gegend erzählte er stolz von seiner Gruppe. Wenn die fremden Sterne nicht hinschauten, drehte er sich zu den Sternen seiner Gruppe und schimpfte diese an. Sie sollten gefälligst besser und schöner scheinen. Keine Mucken machen und still und brav scheinen. Aber der kleine Stern wollte da nicht mitmachen. Er sah, dass das keine schöne Gruppe war. Doch der große Oberhauptstern drohte, ihm Schaden zuzufügen, weit schlimmer, als es der kleine Stern es schon kannte. Auch die anderen Sterne redeten auf den kleinen Stern ein, er solle sich benehmen, so wäre es für alle einfacher. Der kleine Stern fügte sich nach vielen entwirrten Kämpfen, die sehr oft schmerzhaft waren, seinem Schicksal. Er hatte zu große Angst sich weiter zuwehren. Nach vielen vielen Tagen, die wir gar nicht in Zeit messen können, entschloss sich der kleine Stern, mit anderen, fremden Sternen mal zu reden. Doch diese Sterne wollten auch nur ein großes Licht machen. Waren nicht besser, als die schon bekannten Sterne. Der kleine Stern wollte aufgeben. Wollte als Sternschnuppe enden. Er machte sich auf, reiste weit weg. Und da traf es auf eine Gruppe von Sternen, die gemeinsam plauderten. Er fühlte sich angezogen von der Gruppe, traute sich aber nicht, zu ihnen zu gehen. Er beobachtete sie von weiter Ferne. Jeden Tag. Eines Tages stand vor ihm ein Stern, nahm ihn an der Hand und brachte den Stern zu der Gruppe. Die Gruppe von Sternen nahmen den kleinen Stern gerne auf. Gemeinsam strahlten sie. Und sie strahlten ein viel schöneres Licht.
Was passiert ist, mit der damaligen Gruppe? Sie ist zerbrochen. Weil es keine Gemeinschaft war.
Aber die neue Gruppe des kleinen Sterns können wir fast jeden Abend am Himmel beobachten.
Wenn du nachts vielleicht die Augen zumachst, kannst du viele Bilder sehen. Ob sie schön oder schrecklich sind, wissen wir manchmal nicht. Aber ich mag dir heute von den schönen Bildern erzählen.
Einst vor vielen vielen Jahren gab es ein Wesen, ein Wesen so klein, wie ein Arm so gestreift wie ein Tiger. Und dennoch, gab es keine Worte für diese Art von Tier, die es wirklich beschreiben könnten. Noch nie auf der ganzen Erde hatte jemals jemand dieses Tier gesehen. Doch eines nachts stand ein kleines Mädchen am Fenster. Es konnte nicht schlafen. Und da stand dieses kleine Mädchen am Fenster und blickte nach draussen. Es war ganz in Gedanken versunken, Tränen waren im Körper schon erstickt, lange waren die Tränen schon verloren.
Und da erstarrte sie, denn das, was sie durch das Fenster zu sehen bekam, war für sie sehr ungewohnt. Traurige, liebevolle Augenpaare schauten sie an. Sie rieb sich die Augen, immer und immerwieder, aber das Augenpaar wollte und wollte nicht verschwinden. Es musste also doch wahr sein. Und da sah sie es, Tränen rannen dem kleinem Tier aus den Augen. Doch noch ehe sie das Fenster aufmachen konnte, hörte sie Schritte in der Wohnung und sie wandte sich um, als sie sich wiederrum umdrehte, war das kleine Tierchen verschwunden.
Ein Tier? Was war das nur? Warum hatte es geweint?
Das kleine Mädchen suchte den Garten mit den Augen ab, doch das Tier nirgends war es zu sehen. Traurig ging sie ins Bett.
Am nächsten Morgen stand es auf, rannte raus in den Garten. Aber keine Spur von dem Tier.
Als der Abend ging und die Nacht kam, lag es wieder wach im Bett, schon wieder quälten es die Bilder und die Erinnerungen.
Und da war es auf einmal, da am Fenster. Das Mädchen stand auf, aber schon war es weg. Nirgends zu finden, das Einzige, was das Mädchen auf der Fensterbank fand war eine Nuss.
Traurig, legte es sich ins Bett und schlief irgendwann ein.
Der nächste Tag kam und ging, doch der Abend versprach Schreckliches. Doch, als es all zu schrecklich werden wollte, sah dieses Mädchen dieses kleine Lebewesen, hinaus durch das Fenster folgte dieses Mädchen diesem Tier, gemeinsam rannten sie weit weit weg durch den Garten, hinaus ins Feld. Glücklicher als jemals zuvor war dieses Mädchen, voller Lachen rannte es mit diesem kleinen Wesen durch die farbenfrohe Welt, die sich Freiheit nennt. Nie wieder war dieses Mädchen auf dieser Welt gesehen.


Es war kalt da draußen. Es hatte nun endgültig der Winter seine Fäden im Spiel gezogen. Die Menschen flüchteten in ihr Häuer. Ein jedes Haus erstrahlte im Dunkeln der Nacht seine Lichter aus. Nachts, wenn es kalt und windig wurde, war niemand mehr auf der Straße zu sehen. Und doch bewegte sich dort etwas. Ein verwirrtes graues Fellknäuel hatte sich hier her verwirrt. Verstoßen vom dem Rudel bahnte sich dieses kleine Wesen seinen Weg. Es hatte schon mit der Welt abgeschlossen. Es war Menschen nicht gewohnt, es kannte diese Art von Lebewesen nicht. Sachte suchte sich dieser Fellknäuel den Weg. Es hatte schrecklichen Hunger. Aber auch Angst. Doch es war still. Die Nacht war eine ruhige Nacht. Das dichte Fell schützte das kleine Wesen vor Kälte, aber es spürte schon lange nichts mehr. Ob Kälte oder Hitze, Schmerzen? Das hatte es mal gespürt, aber vor langer Zeit vergessen. Misstrauen wuchs in diesem Wesen. Sind die Menschen wirklich so schlecht, wie all die anderen aus dem Rudel gesagt hatten? Es wusste es nicht. Es legte sich im Schutz einer Haustüre schlafen. Rollte sich ganz klein zusammen. Es starrte in die Sterne. Lange lange lag es so da, bis langsam die ersten Sonnenstrahlen aufgingen. Die Haustüre ging auf, ein Mensch trat heraus, das kleine Wesen hatte Angst und rannte schnell weg. Der Mensch rief dem kleinem Wesen hinterher “ein Hund, da hat ein Hund vor unserer Haustüre geschlafen”. Das kleine Wesen war verwirrt, es hatte längst geahnt, das es ein Hund war, aber es war sich nie sicher, tief im Herzen hatte es sich gewünscht, etwas anderes zu sein. Aber nun war es raus, es war ein Hund!
Die nächste Nacht folgte auf den Tag, das kleine Wesen legte sich wieder vor die Haustüre. Die Nacht verging, der Morgen kam, wieder öffnete sich die Türe, und wieder kam ein Mensch heraus. Das keine Wesen war verunsichert. Was sollte es tun? Bellen? Weil es ein Hund ist? Oder wegrennen? Aber der Mensch war auch unsicher, wie sollte er diesen Hund behandeln? Streicheln? Verjagen? Gar nichts tun?
Das kleine Wesen entschied sich zu dem Mensch zu gehen. Der Mensch bückte sich hielt dem Hund die Hand hin. Beide Blicke trafen sich, doch das kleine Wesen bekam Angst, vlt war es ja doch kein Hund? Es rannte weg… Wäre es so schlimm, ein Hund zu sein?
Es würden noch viele Nächte und viele Morgen vergehen….

Steine

Ganz grau lag er da. Zwischen all den großen anderen grauen Steinen.
Überall um ihm herum, Steine, viele, sehr viele.
Große, Kleine, Runde, Ovale...
All die Steine, zwischen all den viele Steinen da lag er, ein kleiner Stein, unscheinbar,
abgetrennt wurde er immer wieder mit Wasser bedeckt.
Das Wasser kam, das Wasser ging,
immer wieder, war es da...
spülte manchmal frische Steine heran...
Eines Tages, kam ein großer Stein,
er deckte den kleinen unscheinbaren Stein zu, der kleine Stein drohte zu zerbrechen, aber er konnte es nicht verhindern, konnte sich nicht wehren...
Die Flut kam, die Ebbe verschwand, Der große Stein war weg... der Kleine Stein wirkte erleichtert. Er schwor sich, es zu sagen, dass der große Stein das nicht machen darf.
Innerlich sammelte er Kraft.
Und die Ebbe kam, das Wasser zog es auf das Meer hinaus, der Stein kam, deckte den kleinen Stein zu, der Kleine Stein wagte nichts zu sagen.
Schwieg, ertrug...ertrug die Last des großen Steines, obwohl er Angst hatte, zu zerbrechen...
Die Flut kam, und der Stein war fort, der kleine Stein, drehte sich, die Ebbe kam, der große Stein kam, aber er konnte nicht mehr auf den kleinen Stein liegen, dieser hatte sich ja gedreht...
aber die Ebbe kam, und erneut kam ein anderer Stein, ein Stein, der sehr freundlich aussah, dem kleinem Stein Hoffnung machte, aber er legte sich auf den kleinen Stein, begrub ihm untersich...
Die Flut kam, aber der Stein wich nicht, egal, was der kleine Stein probierte, der große neue Stein wich nicht...
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