Meine Gedanken 2010

Wozu Augen, wenn sie das nicht mehr
sehen wollen?
Wozu eine Nase, wenn ich ihn nicht
mehr riechen möchte?
Wozu einen Mund, wenn ich ihn nicht
mehr schmecken möchte?
Wozu Hände, wenn ich ihn nicht mehr
anfassen möchte?
Wozu Füße, wenn ich doch nicht
fliehen kann?

(28.08.2010)



Ich sitze im Dunkeln,
voller Angst,
voller Wut,
voller Panik, die mich ergreift.
Ich sitze hier,
erstarrt zu Eis,
unfähig.
Ich bin wütend,
wütend, dass ich verstummt bin,
mein Herz erfrorn.
Worte, Schreie, Schmerze erstickt,
erstickt von Menschenhand.
Alles dunkel,
kein Tageslicht kommt hindurch,
in die Höhle, in den Kerker,
in den ich niemals wollte.
Stumm, sitze ich hier,
voller Angst auch nur ein Wort zu hauchen,
auch wenn ich am liebsten um Hilfe schreien würde.
Stumm, erforn, gefoltert,
allein gelassen...
zurückgelassen,
vergessen,
verloren,
aufgegeben.
Warum sitze ich hier?
Warum tut er mir das an?
Ich möchte nach Hilfe schreien,
um Hilfe betteln,
aber ich kann nicht einmal die Hand heben.
Alles bleiend schwer.
Nur still leben kann, hoffen,
das irgendwer meinen Augen entnehmen kann,
was meine Lippen am liebsten schreien,
meine Finger gerne schreiben würden.

(14.07.2010)

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Wir schauen dich an.
Voller Angst drängen wir uns an einander.
Heben die Hände, um dich abzuwehren.
Wollen dass du wieder gehst.
Aber du kommst immer näher.
Rücken an die Wand hin.
Machen und ganz klein.
Vergessen das Atmen.
Lösen uns langsam auf.
Mit jedem Schritt,
mit dem du näher kommst,
verschwinden wir von hier.
Lassen das zurück,
was wir nicht mitnehmen können.
Fliehen von dir und deinen Händen,
vor dir und deinen Wünschen.
Doch egal, wohin wir fliehen,
wir müssen einen Preis bezahlen,
der zu hoch ist.
Wir müssen das zurück lassen,
was wir brauchen um auf Erden zu sein.
Als wir zurückkehren, spüren wir es,
sehen das Blut, sehen deine angerichteten Taten.
Spüren ihn, den Körper, spüren seine Schmerzen
und bedauern jemals ihn im Stich gelassen zu haben.
(05.02.2010)


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Ich verstehe dich nicht,
ich hab dir nichts getan,
wie war es für dich?
dieses kleine Mädchen vor dir zu haben?
Wie war es?
Hast du keinen Moment dieses Kind gesehen,
ohne zu überlegen,
was du mit ihr anstellen kannst?
Ich verstehe dich nicht.
Und ich würde dich nur um eine Antwort bitten...
nur darum bitten, dass du mir eine Frage beantworten würdest.
Aber ich weiß, dass du sie mir nicht beantworten kannst.
iCh verstehe nicht, wie du diesem kleinem Mädchen,
diesem älter werdendem Mädchen
all das antun konntest.
Ich verstehe nicht, wie dieses kleine Kind überhaupt überleben konnte.
ICh verstehe nicht,
warum ich das war, was für dich passend war.
Ich verstehe dich nicht,
ich kann dich nicht verstehen.
Ich hab dich nicht verhöhnt, nicht geschlagen.
Da stand das Kind vor dir, wie
es als Baby schon vor dir lag.
Du warst zuständig es zu beschützen.
Aber während, die Welt nie so grausam werden konnte wie du,
hast du diesem Mädchen all das geklaut, was es nicht mal zu benennen wusste.
Du hast das Mädchen gefunden, egal, wo sie sich versteckt hat,
ob im Schrank, ob auf dem Klo, ob im Bad, ob im Zimmer.
Du hast ihr alles geklaut, alles.
Sag mir, was du getan hast, das dieses Kind sich vor Angst im Schrank versteckt!
Sag mir, was du getan hast, dass sie verletzt da unten war!
Sag mir, was du getan hast!!!
Ich habe dir nichts getan. Und ich bin das, was daraus geworden ist.
Du hast dir nie die Tragweite ausgemalt dessen, was du da machst.
Den für dich war dieses Mädchen nie wichtig, für dich warst du und deine Gier wichtig.
Ich verstehe dich nicht.
Mit Geld kann man meine Schmerzen nicht bezahlen.
Eine gute Hure kann man nicht so einfach haben.
Du hast sie dir gemacht. Egal für welchen Preis.
Es warwohl wunderschön dieses Mädchen als Eigentum zu haben.
Weißt du, dass es immernoch lebt? Dieses kleine Mädchen? und so viele anderen?
War es wenigstens schön sich daran auszutoben?
Hat es wenigstens Spaß gemacht?
All diese Fragen brauchst du nicht zu beantworten, wenn du nur eine beantwortest:
Warum?

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Ich schaue Dich an und bin fast enttäuscht von Dir.
Ich frage mich, was Du noch brauchst um Dir endlich
selbst zu glauben.
Reicht Dir all das nicht?
Warum tust Du das alles mit Erklärungen ab?
Ich stehe hier vor Dir,
aber du schaust weg,
willst nicht, dass ich Dir zeige,
wie es mir geht.
Was willst du noch?
Wegrennen vor Dir selbst?
Es ist und bleibt bei Dir.
Du musst immer wieder zurückkehren, so oft Du auch fliehen magst.
Eigentlich sollte ich Dir Vorwürfe machen,
für all das, was Du an mir zerstört hast!
Aber ich kann es nicht.
Den ich liebe Dich.
Doch mit jedem Mal in deiner puren Verzweiflung
wirst du brutal,
in deiner Aggression bleibt Dir nur eins,
und das bin ich.
Nie hast du gelernt, deine Wut dahin zu packen,
wo sie hingehört.
Weißt Du?
Ich habe all das überlebt, so wie Du,
beide waren wir da, als er kam,
du hattest Glück, du konntest weggehen,
aber ich war alleine, alleine unter diesem Mann.
Ich habe Schmerz ausgehalten, ich wurde zerstört.
Du kamst erst wieder, als es vorbei war.
Hast mich als Körper dagelassen, während du fliehen konntest.
Und nun frage ich mich:
"Warum bestrafst du immernoch mich?"

(29.03.2010)
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