Meine Gedanken 2011

Ich sitze hier
voller Wut,
vollgestopft voller Gedanken,
ich wünschte ich könnte schreien,
ich wünschte ich könnte weinen.
Aber kein Schrei kommt über meine Lippen.
Kein Laut verlässt meinen Körper.

Ich wünschte ich würde Wörter finden,
die das beschreiben, was du getan hast.
Aber es gibt diese Wörter nicht.
Kein einziges, was beschreibt,
was du getan hast.
Kein Wort kann jemals das sagen und zeigen,
was du in all den Tagen getan hast.

Du hast volle Arbeit geleistet.
Noch heute sitze ich da, erstarrt zu Eis,
suche und ringe nach Worten,
die es nicht gibt.
Und sollte es sie jemals geben,
kann ich sie nicht aussprechen.

Ich habe mir so sehr gewünscht,
dass ich hingehen kann und von dir erzählen kann.
Doch du hast mit deiner Art alles unmöglich gemacht.
Du spuckst in meinem Kopf rum.
Mir ist kotzübel.
Ich mag wegrennen, dich aus mir rauskotzen,
dich ausschneiden, wegdrücken.
Aber ich weiß auch, ich bin heute immernoch machtlos gegen dich.

Ich möchte schreien, kratzen, beißen, mich wehren in allen Zügen,
aber ich habe schon früh gelernt,
was das für mich bedeutet.
Festgebunden, Schmerz, Angst.
Jedes Nein in meinem Leben ist geprägt von Angst,
Angst vor der Strafe.
Jedes nicht gut sein im Leben ist geprägt von deinem Zorn,
deiner Strafe, die danach hart ausfiel.

So sehr ich mich von dir lossage, so sehr hast du mich dennoch in deinen Händen.

Aber ich möchte heute etwas versuchen.
Heute, vielleicht nur heute.
Ich möchte dir einen Platzverweis erteilen.
Verschwinde aus meinem Leben!

(06.08.2011)

Was los ist fragst du dich?
Schaust mich verwundert an,
greifst nach meiner Hand,
magst mir eine tröstende
Umarmung geben.
Aber ich kann sie nicht annehmen.
Was würde passieren,
wenn ich meine Schwäche zulassen würde?
Nicht hier, nicht jetzt.
Ich wünschte, ich könnte
dich an der Hand nehmen,
und mit dir in die Untiefen meines
Lebens reisen.
Ich könnte dich mitnehmen
auf eine Reise,
die schwer werden würde,
die keine Freudentränen hinterlassen würde.
Aber ich weiß,
ich kann es nicht.
Ich will dir alles zeigen,
aber die Angst ist zu groß davor,
dass du dich abwendest von mir.
Wenn du siehst, was alles geschah
du voller Ekel
dich abwendest und für immer gehst.

(11.08.2011)
Wo warst du,
als ich dich gebraucht habe?
Wo warst du,
als ich weinend
auf dem Bettchen saß?
Wo warst du,
als ich mir wünschte,
endlich sterben zu dürfen?
Wo warst du,
als ich um Luft ringte?
Wo warst du als ich
bettelnd auf dem Boden saß?
Wo warst du,
als ich alles tun musste, was man von mir verlangte?
Wo warst du,
als ich vor Angst alles tat?
Wo warst du,
als ich ein Kind war?
Wo warst du,
als Bilder von mir gemacht wurden, die falsch waren?
Wo warst du,
als man mich vergewaltigte, als man mich zu allem zwang?
Wo warst du,
als jegliche Körperöffnungen "zum befriedigen benutzt" wurden?
Wo du warst?
Bei jedem Ereignis dabei!

(11.08.2011)
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