und heute?

was aus mir geworden ist?

Eine Frau voller Innies. Früher nannte ich es ein Hühnerhaufen. Heute weiß ich,

dass gerade das mich besonders macht. Ich bin nicht nur ich, nein ich bin ein Haus voller Menschen in einem Körper. Team würde ich es gerne nennen, aber dafür sind zuviele verfeindet.

... ja, heute.
Heute erscheint vieles ganz anders und so vieles bekannt. Heute ist es ein Hin-und-her zwischen dem Alten und dem Neuen.  Als Team haben wir uns relativ gut zusammen gefügt. Das liegt aber auch ganz bestimmt daran, dass jegliche Gefahr nicht mehr da ist. Seitdem der Kontaktabbruch zum Haupttäter besteht konnte/n ich/wir vieles in Ruhe aufarbeiten.
Seit dem Auszug aus meinem Elternhaus hat sich vieles zum Positiven verändert. Auch fünf Jahre Therapie tragen ihre Früchte.

Große und tiefe Abstürze habe ich in den letzten Monaten nicht mehr erfahren. Ich habe mich von vielen Menschen getrennt, die mir nicht gut tun. Viele Freundschaften sind durch meine Lebensveränderungen zerbrochen. Viele Bekanntschaften habe ich aufgelöst.
Ich versuche es soweit wie es geht nur noch mit Menschen umgeben, die mir gut tun.

 

Der Mai 2015 ist voller dunkler Wolken. Ich versuche weiterzukämpfen und nicht aufzugeben.
Nach dem ganzen Streß der Monate um diese dunkle Wolken habe ich den Lebensmut wiedergefunden und kämpfe für mich und mein Leben. Im Mai 2015 war ich kurz vor einer Einweisung in die Psychiatrie. Tagelang war es nur ein Hinundhergekämpfe zwischen meinem Freund und mir. Wochen wurden zu Horrorwochen. Die Teenies im Kopf zum Selbstmördern. Die, die der Welt nichts mehr abgewinnen können wurden zu Flüchtigen. Die Bachelorarbeit war abgegeben und es wurde langsam besser. Der Alltag nahm wieder Farben an...die Tage und die Nächte folgten...und es wurde wieder heller im Leben. Heute mit guter geleisteter Arbeit kann ich auch wieder nach vorne blicken. Dabei bin ich inzwischen sehr zuversichtlich. Ich hoffe,ich kann mit solchen Momenten auch später viel besser umgehen.


Ich weiß auch, dass immernoch sehr alte Muster aktiv sind. Die mich manchmal einengen, geradezu beherrschen wollen. Und hier gilt es noch viel zu lernen.

Oft fehlen mir Worte. Worte über Worte.

Ich habe noch lange nicht für alles, was er getan hat Worte. Vielleicht wird es nie Worte geben, die das beschreiben, bzw klar machen könnten, was er getan hat. Ich wünschte, ich könnte zumindest die Worte aussprechen, die es annähernd beschreiben könnten. Aber aus Schutz der Mitmenschen und meiner Scham schweige ich.

 

Und wenn sich dann die Möglichkeit bietet zu sprechen, zu erzählen, abzuladen, fehlen mir die Worte, als würde jemand im Kopf Wörter klauen gehen. Manchmal ist das Leben einfach zu schwer, als dass man einfach reden könnte.

 

Bitte tut mir einen Gefallen, behauptet nicht, dass Reden befreit. Es hat nichts befreit. Es befreit mich nicht.

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